XML
sru:version: 1.2; sru:query: fcs.rf="baedeker.1_244"; fcs:x-context: baedeker.1; fcs:x-dataview: title,full; sru:startRecord: 1; sru:maximumRecords: 10; sru:query: fcs.rf="baedeker.1_244"; sru:baseUrl: ; fcs:returnedRecords: 1; fcs:duration: PT0.012S PT0.037S; fcs:transformedQuery: descendant-or-self::fcs:resourceFragment[ft:query(@resourcefragment-pid,<query><phrase>baedeker.1_244</phrase></query>)];
1 - 1

Landschaft. TROJA  13. Route. 175 Hissarlik, die troische Ebene und auf die Küste bis Sigeion. Nördl.
in der Nähe die Stätte des antiken Ophrynion. Von Renkiöi, wo
kurze Rast gemacht wird, gehts bergab in s.w. Richtung; r. bleibt
auf einem Berge Paläokastro liegen; weiter durch Felder mit schö-
nen
Eichbäumen gelangt man nach St. zu dem kleinen türki-
schen
Dorfe Halil Eli, das schon im Tal des Dumbrek Tschai, des
antiken Simoeis, gelegen ist. Durch sumpfiges Gelände mit Feldern
und guten Wiesen nähert man sich dem Höhenzug, der das Tal im
S. begrenzt. Dann über ein südliches Bett des Flusses und nach W.
auf einen etwas höheren Hügel zu, der am Westende des Höhenzuges
hervorspringt. Es ist die Höhe von Hissarlik (d. h. Schlößchen).
Man reitet an einigen Brunnen und einem römischen Theater (S. 184)
vorbei und hat die sagenumwobene Stätte von Troja erreicht (6 St.).
Die Pferde bleiben bei den Schliemannschen Ausgrabungsbaracken,
gleich im S. der Burg. Es wohnt dort ein türkischer Wächter, der
in seinem Hause in Tschiblak auch ordentliche Unterkunft für die
Nacht gewährt.

Landschaftliches. Zwischen dem Hellespont und dem Golf
von Adramyttion (S. 188) schiebt sich die Troas als Halbinsel nach
W. vor. Ihre höchste Erhebung ist am S.-Rande das Ida-Gebirge
(1770m, türk. Kas Dag). Nahe seinen beiden höchsten Gipfeln ent-
springt
der Menderé Tschai, der antike Skamandros. Er fließt lange
Zeit nach WNW. durch gebirgiges Land; endlich durchbricht er bei
Bunarbaschi (S. 184) den Rand des Berglandes und fällt in ein
Tertiärplateau, die troische Ebene. Gleich darauf nimmt er von (r.)
NO. her den Kemar Su, den alten Thymbrios, auf und fließt in vielen
Windungen 1-3km westl. vom Rand des Plateaus in n.w. Richtung
dahin. N.w. vom Trojahügel empfängt er den Simoeis (s. oben),
der von O. her durch eine kleine Ebene daherkommt, und sendet
seine Hauptflut durch den Strandsee Stoma Limne ins Meer. Da der
Fluß im Sommer fast wasserleer ist und im Wiuter[Winter] reißend dahin-
strömt
, so suchten sich die Wassermassen im Laufe der Zeiten mehr-
mals
einen neuen Weg. So floß der Skamandros zur Zeit Homers un-
mittelbar
am Rand des Berglandes dahin nach N., wo jetzt Lachen
und Binsen den versumpften Oberlauf des Kalifatli Asmak, das
alte Flußbett, verraten, empfing den Simoeis und mündete, wo heute
der mit Seewasser angefüllte In Tepé Asmak sich ins Land erstreckt,
dicht westlich vom Vorgebirge Rhoiteion (S. 187). Später schuf er
sich nach der Vereinigung mit dem Simoeis ein neues, westlicheres
Bett und mündete zur Zeit des Plinius und Strabo wie jetzt in die
Stoma Limne. Im Mittelalter aber hat der Skamandros schon von der
Einmündung des Thymbrios (s. oben) aus seinen Lauf völlig geändert
und floß weiter westlich, um östlich vom Kap Sigeion zu münden.
Dieser westliche Lauf führt als Menderé den alten Namen; der Simoeis
erreichte ihn nicht mehr, sondern floß als selbständiger Fluß durch
den Unterlauf des Kalifatli Asmak in die Stoma Limne. Seit 1895
nun hat die Hauptflut des Skamander sich wieder eine Mündung wei-